Forschungsprojekt Russische Avantgarde im Museum Ludwig – Original und Fälschung.
Fragen, Untersuchungen, Erklärungen
2011 ging die Sammlung Russische Avantgarde von Peter und Irene Ludwig testamentarisch verfügt als Schenkung in das Eigentum des Museum Ludwig über. Kurz zuvor begann die Erforschung dieses umfangreichen und einzigartigen Konvoluts.
Die Projektreihe zu diesem Bereich der Sammlung startete mit Forschungen zur Bewegung des Kubofuturismus und zu Kasimir Malewitsch und dem Suprematismus und wurde von 2009-2011 in Ausstellungen, Katalogen und Symposien präsentiert und diskutiert.
Schon damals wurden neben kunsthistorischen Recherchen auch kunsttechnologische Untersuchungen durchgeführt und so die Werke von Kasimir Malewitsch materialanalytisch erforscht.
Da die Russische Avantgarde stark von Fälschungen betroffen ist, wurde in den vergangenen Jahren damit begonnen, die Sammlung im Hinblick auf Authentizität zu untersuchen. 630 Arbeiten befinden sich im Museum Ludwig, 100 davon sind Gemälde, von denen die Hälfte kunsthistorisch, stilkritisch und kunsttechnologisch untersucht wurde.
Vom 26. September 2020 bis 3. Januar 2021 werden erste Ergebnisse der Untersuchungen in einer Studio-Ausstellung im Museum präsentiert. In einem wissenschaftlichen Symposium am 6./7. November 2020 sprechen internationale Expert*innen der Russischen Avantgarde aus verschiedenen Disziplinen über das Phänomen der Fälschung in diesem Bereich und tauschen Ergebnisse und Erfahrungen aus.
Das Forschungsteam:
Das Museum Ludwig arbeitet im Hinblick auf die Untersuchung der Authentizität der Sammlung mit internationalen Kolleg*innen aus verschiedenen Bereichen zusammen:
- Kuratorinnen: Rita Kersting, stellv. Direktorin, Petra Mandt, Gemälderestauratorin
- Meike Deilmann, wissenschaftliche Dokumentation Museum Ludwig
- Prof. Dr. Konstantin Akinsha, Kunsthistoriker, Russian Avant-garde Research Project und Visiting Fellow, Max Weber Kolleg, Erfurt
- Dr. Maria Kokkori, Restauratorin Conversation Science Department, The Art Institute of Chicago
- Dr. Jilleen Nadolny, Art Analysis & Research, London
- Dr. Anne Sicken, Chemikerin, Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissensschaften der -Technischen Hochschule Köln
- Ulrik Runeberg, Restaurator, Restaurierungszentrum der Landeshauptstadt Düsseldorf
- Dr. Friederike von Brühl (M.A.), Kunsthistorikerin und Juristin, KL Gates, Berlin
- Dr. Susanne Lindauer, Curt-Engelhorn-Zentrum für Archäometrie, Mannheim
Unterstützung:
- Peter und Irene Ludwig Stiftung
- Russian Avant-garde Research Project
- Ernst von Siemens Kunststiftung
- Freunde des Wallraf-Richartz-Museum und des Museum Ludwig
- ZEIT-Stiftung Gerd und Ebelin Bucerius
- Gerda Henkel Stiftung
- Fritz Thyssen-Stiftung
- Beatrix Lichtken Stiftung